Stärken & Schwächen im Vorstellungsgespräch - 6 geniale Formulierungen
Jaja… Die Frage nach den Stärken und Schwächen, wer kennt und fürchtet sie nicht?!
Im Folgenden zeig ich dir warum es bei der Antwort auf die beiden Fragen gar nicht so sehr auf den Inhalt ankommt, sondern eher auf die Formulierung.
Damit du in Zukunft auf ganzer Linie überzeugst, gibt es von mir außerdem noch 6 geniale Beispielformulierungen für Stärken und Schwächen.
Der Mythos um die Frage aller Fragen
Ich möchte gleich zu Beginn mal mit dem Mythos aufräumen, dass es auf die Stärken und Schwächen Frage eine richtige bzw. falsche Antwort gibt.
Es ist eher ein wenig wie in Jura bei der Arbeit mit Gesetzbüchern. Eben eine Frage der Auslegungssache und wie man die Argumente am hübschesten verpackt.
Stärken
Kommen wir zunächst zur Frage nach den Stärken.

Jeder hat seine Stärken. Auch wenn sie dir möglicherweise nicht sofort auf der Hand liegen, können dir deine Freunde und Familie bestimmt sagen, worin du gut bist.
Im Vorstellungsgespräch möchte der Personaler allerdings nicht hören, dass du besonders gut kochen oder unheimlich schnell laufen kannst, denn das hat im Zweifel nichts mit der Stelle zu tun. Genauso wenig interessiert ihn, dass du ehrlich und pünktlich bist, denn das wird vorausgesetzt.
Es geht vielmehr darum positive Eigenschaften zu formulieren, die zur ausgeschriebenen Stelle passen und zu begründen in welcher Situation sie dir oder anderen bereits geholfen haben.
Die Antwort auf die Frage nach den Stärken sollte wie folgt aufgebaut sein:
- Charaktereigenschaft nennen
- Beispiel bringen
- Bezug zur Stell herstellen
Nun aber 3 konkrete Formulierungen wie sich das in der Praxis anhören kann.
Formulierung 1:
Ich bin gut im unternehmerischen Denken. Bei einem unserer Schulprojekte hatten wir ein bestimmtes Budget, mit dem wir einen Film produzieren sollten. Mir und meinem Team gelang es deutlich unter dem Budget zu bleiben und dennoch den ersten Platz zu belegen. Ich bin davon überzeugt, dass diese Eigenschaft in meiner Rolle bei Ihnen im Unternehmen sehr wertvoll ist. Insbesondere wenn es darum geht kosteneffizient Veranstaltungen zu planen.
Formulierung 2:
Ich lerne schnell dazu. Aufgrund eines Krankheitsfalls bei uns im Verein, hab ich mich dazu bereit erklärt die fehlende Rolle mit zu übernehmen. Mir gelang es ohne weiteres den Vereinsbetrieb am laufen zu halten. Ich bin mir sicher, dass ich ab Tag 1 der Anstellung produktiv sein werde und auch bei zukünftigen Veränderungen keine Probleme haben werde.
Formulierung 3:
Ich übertreffe Ziele. Um die Weihnachtsfeier bei uns im Verein finanziell stemmen zu können, waren wir auf Spendengelder von Vereinsmitgliedern angewiesen. Mir gelang es innerhalb 2 statt der vorgegebenen 4 Wochen bereits das notwendige Budget einzusammeln. Gerade in Hochzeiten, die Ihr Unternehmen sicherlich auch immer wieder hat, können sie sich auf mich verlassen. Ich finde kreative Lösungen.
Schwächen
Nun aber zur Frage nach den Schwächen. Und spätestens hier treibt es den meisten den Schweiß auf die Stirn.

Kein Wunder, denn wir haben es hier mit einer klassischen Stressfrage zu tun. Im Vergleich zu den Stärken muss man sich hier nicht zwingend an den Aufgaben und Eigenschaften der ausgeschriebenen Stelle orientieren.
Der Personal hat auch nicht die Erwartungshaltung eine richtige Antwort zu hören, denn die gibt es nicht.
Ihm geht es vielmehr darum herauszufinden ob du zur Selbstreflexion fähig bist. Also deine persönlichen Defizite erkennst. Und wie du damit umgehst. Akzeptierst du die Tatsache einfach nur oder arbeitest du daran besser zu werden.
Die Antwort auf die Frage nach den Schwächen sollte wie folgt aufgebaut sein:
- Defizit nennen
- Zeigen, wie du damit umgehst
3 konkrete Formulierungen wie sich das in der Praxis anhören kann wären folgende:
Formulierung 1:
Ich habe Probleme damit, vor größerem Publikum zu sprechen. Ich bin dann oft nervös und fühle mich unwohl. Aber ich versuche das in den Griff zu bekommen. Deshalb habe ich begonnen, einen Rednerkurs zu belegen.
Formulierung 2:
Es fällt mir schwer, meine Meinung in einer großen Runde zu vertreten – vor allem, wenn ich mich damit alleine gegen andere durchzusetzen soll. Meistens suche ich mir dann im Vorfeld Kollegen, die ich im Vier-Augen-Gespräch überzeugen kann und die mich dann später unterstützen.
Formulierung 3:
Ich kann wunderbar im Team arbeiten, aber um kreativ zu werden oder neue Ideen zu entwickeln, brauche ich meine Ruhe und ziehe mich gerne allein zurück. Das Ergebnis bespreche ich aber natürlich wieder gerne mit den Kollegen und kann dann auch mit Kritik umgehen.