DURCHFÜHRUNG Vorstellungsgespräch - Darauf kommt es an☝🏼
Sind Vorstellungsgespräche wirklich so schlimm wie viele behaupten? Jein...wenn du Pech hast, stehst du vor ultra seriösen Personalern in Anzug und Krawatte oder erlebst einen kompletten Blackout, weil du zu nervös bist. Aber das muss nicht sein wenn du weißt wie du mit deiner Nervosität umgehen kannst und souverän überzeugst. Überhaupt ist die Vorbereitung die halbe Miete, darüber haben wir ja bereits im letzten Beitrag ausführlich geredet.
Heute besprechen wir all die Dinge, die du nicht VOR– sondern WÄHREND eines Bewerbungsgesprächs beachten musst, um bei Deinem künftigen Arbeitgeber einen super Eindruck zu machen.
Los geht's
Am Jobinterview kommst du leider nicht vorbei. Bei Jobs in größeren Unternehmen kann es dir sogar passieren, dass du an mehreren Runden teilnehmen – oder ein Assessment Center oder Einstellungstest absolvieren musst. Aktuell werden auch Telefoninterviews oder Video-Calls immer beliebter.
Heute erkläre ich dir ALLES zum eigentlichen Jobinterview und damit du den Überblick nicht verlierst – hier eine kleine Übersicht der folgenden Themen: Als erstes kommen die Basics, danach die einleitenden Worte, gefolgt von häufigen Stressfragen sowie Stärken & Schwächen und als letztes natürlich die verbotenen Fragen und die Verabschiedung.
Jetzt aber beginnen wir erst mal mit den Basics eines Vorstellungsgesprächs…
1. PÜNKTLICHKEIT
Schau dir vorher an, wie du zu dem Unternehmen kommst und wann du los musst. Wenn du dir erst 10 Minuten davor den Busplan anschaust und feststellst, dass du vier Mal umsteigen musst, kommst du garantiert zu spät. Notiere dir also vorher, die beste Route und plane einen Puffer von 15 Minuten ein. Schau auch unbedingt nochmal in die E-Mail, um zu checken, wo das Gespräch stattfindet – und ob eine Nummer hinterlegt ist, die du im Notfall anrufen kannst, sollte ein Unfall oder Stau dazwischenkommen.
2. KLEIDUNG
Darüber habe ich in diesem Video schon ausführlich gesprochen. Aber hier noch ein kleiner Tipp von mir: Stell dir vor, du arbeitest bereits für das Unternehmen: Was würdest du anziehen, wenn du ein Kundengespräch hättest?
3. KÖRPERSPRACHE
Wenn du mit hängenden Schultern oder verschränkten Armen im Gespräch sitzt hinterlässt du mit Sicherheit einen schlechten Eindruck. Das Vorstellungsgespräch ist keine Schulstunde, aber auch keine Militärübung. Achte einfach auf eine gerade und offene Haltung, damit du positiv und selbstbewusst rüberkommst.
Das waren sie auch schon die Basics. Ganz einfach oder?! Nun geht’s also los mit dem Vorstellungsgespräch. Es beginnt eigentlich immer mit der gleichen Bitte:
„Erzählen Sie uns doch erstmal paar einleitende Worte über sich selbst!“
Auch wenn die Frage offenbar auf dich abzielt, solltest du immer…
- smart und eher firmen- als ichbezogen antworten. Personaler suchen nach Lösungen für eigene Probleme, nicht nach Selbstdarstellern, die ein hohes Gehalt mit nach Hause nehmen wollen.
- Und bitte nie mit dem Kindergarten oder der Grundschule anfangen. Keiner will wissen, ob du die Matheaufgaben am schnellsten gelöst hast.
Halte dich also kurz – benenne die zwei letzten Stationen deines Lebenslaufs und erkläre warum dich diese zwei Positionen perfekt auf die Stelle vorbereitet haben. Rede dabei auf gar keinen Fall schlecht über vorherige Arbeitgeber. Personaler könnten denken, dass du das Gleiche auch über ihre Firma in der Welt rumposaunst – und außerdem disqualifiziert dich das als Teamplayer. Sprich immer mit Achtung und Respekt von den Menschen, mit denen du zusammengearbeitet hast.
Oftmals kann es auch passieren, dass du zu einzelnen Stationen deines Lebenslaufs gefragt wirst. Für solche Momente solltest du immer ein paar Beispiel parat haben und mit deinen Charaktereigenschaften in Verbindung bringen. Wenn du zum Beispiel ein Praktikum in einer Werbeagentur gemacht hast, dann könntest du sagen, dass du fitter im Umgang mit einer speziellen Software geworden bist und gelernt hast in Stresssituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.
Sobald die Einleitung in das Gespräch vorüber ist, beginnen die gefürchteten Stressfragen. Hier heißt es: Cool bleiben! – Denn es gibt mindestens 10 Fragen, mit denen du dich im Vorfeld schon beschäftigen kannst. Zum Beispiel:
- Warum wollen Sie ausgerechnet bei uns anfangen?
- Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
- Was sind Ihre Stärken und Schwächen?
- Haben Sie sich auch bei anderen Firmen beworben? und
- Welches Gehalt stellen Sie sich vor?
Wie du auf die 10 häufigsten Fragen am besten antworten kannst, habe ich dir bereits in einem eigenen Video verraten.
Nervosität
Jetzt stellt sich also nur noch die Frage, was du bei einem Blackout machst? Der kann nämlich ganz leicht entstehen, wenn du dir zu viel Stress machst – uuund super nervös bist. Am besten atmest du kurz durch und wiederholst die Frage noch mal im Kopf für dich – oder aber du stellst eine Rückfrage, um dir Zeit zu schaffen und eine genaue Antwort zu überlegen. Wenn du aber wirklich keinen Plan hast, dann gib möglichst entspannt zu, dass du es nicht weißt. Denn nichts ist schlimmer als ein langgezogenes ÄÄÄÄHHH…
Bereite dich also unbedingt auf die häufigsten Stressfragen vor und übe vor der Kamera. Sei spontan und manchmal auch humorvoll, denn mit auswendig gelernten Standardfloskeln erzielst du nur Langweile – vor allem dann, wenn du über deine Stärken und Schwächen redest.
Ein Profi-Tipp aber noch am Rande für Situationen wenn in der guten Stube da oben gar nichts mehr geht. Dann wackel mit den Zehen. Kein Witz. Angst und Stress blockieren nämlich dein Gehirn und dann geht bald gar nichts mehr. Sobald du aber mit den Zehen wackelst, tritt sofort wieder Ruhe ein da oben. Denn um bewusst mit Zehen wackeln zu können muss das Gehirn etwas von der im Stress blockierten Energie abgeben und das entkrampft sofort. Dein Körper verlässt das typische Stressmuster und das löst auch noch die Starre in den Muskeln. Effekt: Du wirst wieder locker.
STÄRKEN UND SCHWÄCHEN
Dabei gilt: Rede niemals ohne Zusammenhang oder sei unspezifisch. Wenn du beispielsweise nach deinen Stärken und Schwächen gefragt wirst, kannst du nicht einfach nur sagen, dass du „produktiv“ bist oder „effizient arbeitest“ und äähhhh… vielleicht auch ein super Analytiker bist. Das sagt so gar nichts über dich aus. Angst davor brauchst du überhaupt nicht haben, denn eine falsche Antwort auf die Frage gibt es nicht. Es kommt auf die Formulierung an und mit welchen Beispielen du sie belegst. Sechs geniale Formulierungen zu deinen Stärken und Schwächen habe ich dir bereits im folgenden Video zusammengestellt.
Jedoch habe ich noch zwei kleinen Tipps am Rande:
- Schreib dir auf einen Notizzettel alle Stärken und Schwächen auf, die du zur Not als Stütze während des Gesprächs verwenden kannst.
- Und nimm unbedingt Stift und Zettel mit in das Gespräch. So kannst du dir nämlich nicht nur vorab schon Fragen notieren, sondern während des Gespräch auch noch entspannt Mitschriften machen, auf die du später noch einmal Bezug nehmen kannst.
Kommen wir aber jetzt zu einem Thema, dass dich sicherlich brennend interessiert… Die VERBOTENE FRAGEN im Vorstellungsgespräch. Ja – auch Personaler müssen sich an einige Regeln halten.
Erstes Verbot: Der KÖRPER
Zum Beispiel Fragen nach deinem generellen gesundheitlichen Zustand – Der, geht nämlich niemanden etwas an. Allerdings darf man dich fragen, ob es etwas gibt, dass dich von der Ausübung der Tätigkeit abhält.
Zweitens: DIE HERKUNFT
Du musst auch du nicht erklären, wo du geboren bist oder wo du herkommst, dennoch ist es erlaubt danach zu fragen, ob du alle Anforderungen mitbringst und legal in Deutschland arbeiten darfst.
Und drittes Verbot: KINDERPLANUNG
Alle Fragen rund um das Thema Kinder sind auch tabu. Personaler versuchen das immer clever in Nebensätzen zu verpacken, aber keine Angst, ob du Kinder planst oder schwanger bist, musst du nicht erklären.
Mehr von diesen verbotenen Fragen findest du hier.
Zum Schluss nun noch die VERABSCHIEDUNG.
Hier bekommst du die Möglichkeit, Fragen an die Personaler oder deinen zukünftigen Chef bzw. Chefin zu stellen. Da du natürlich super vorbereitet bist, hast du dir bereits vorab 1–2 Fragen notiert. Im Anschluss kannst du dich für das Gespräch, die Zeit und das entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Damit sammelst du nicht nur Pluspunkte und bleibst in Erinnerung, sondern stichst auch aus der Masse hervor, – denn gerade mal 1 % aller Bewerber beachten diese Höflichkeitsformel per E-Mail im Nachgang an das Gespräch.
Wenn Du richtig trumpfen möchtest und dich traust, dann kannst du noch einen Schritt weiter gehen und einen Dankesbrief an den Chef desjenigen schreiben mit dem du das Gespräch hattest. Denn ein Kompliment durch einen Dritten übertragen und noch dazu durch den Chef wirkt 100 mal stärker als ein normales. Den Brief kannst du folgendermaßen formulieren:
Sehr geehrte(r) Herr / Frau [Name], Ich weiß wie wichtig Ihnen Unternehmenskultur ist. Mit diesem Brief möchte ich [Name des Mitarbeiters] loben. Keins meiner Einstellungsgespräche zuvor lief dermaßen professionell, sympathisch und wertschätzend ab. Ich werde weiterhin ein absoluter Befürworter Ihres Unternehmens sein, zum Großteil nun auch wegen des Einsatzes von [Name des Mitarbeiters].
Voller Dankbarkeit, [Unterschrift]
Und wie sieht’s aus, fühlst du dich bereit? Ich weiß wie schwierig Jobinterviews sein können, insbesondere wenn man vor dem ersten Job steht und kaum Erfahrung hat. Ich wünsche dir ganz viel Erfolg 😁